Montag, 30. September 2013

Die Bachlalm - Paradies für Murmeltierfreunde...

Für den Winter schon gut gepolstert
Also ich gestehe gleich zu Anfang, ich liebe Nagetiere. Eichhörnchen, Mäuse, Ziesel, Squirrels….und eben auch Murmeltiere. Alles was Knopfaugen und diese niedlichen kleinen „Hände“ hat, steht bei mir auf der Liste der Lieblingstiere ganz weit oben. Sollten sich irgendwo solche Nager aufhalten, kann man mich getrost dort absetzen und ich bin in den nächsten Stunden beschäftigt. Frei nach dem Motto: „Die kleine Tanja möchte NICHT abgeholt werden!“ ;-). Und wenn sich die Chance auf Fotos ergibt, dann bin ich natürlich dabei. 
Huch! Da fotografiert mich ja jemand!
Jetzt könnte ich natürlich sagen, dass ich für meine Murmeltierfotos einen langen, steilen und gefährlichen Aufstieg im Morgengrauen hinter mich gebracht habe und unter Lebensgefahr in der eisigen Kälte stundenlang auf die scheuen Tiere gewartet habe…klingt zwar spektakulär und sehr gut, aber das wäre dann doch mehr als gelogen. Die ehrliche Variante: Die Bachlalm bei Filzmoos in Österreich bietet eine mehr als gemütliche Gelegenheit, die Murmeltiere aus nächster Nähe zu erleben. Sie sind ähnlich wie am Großglockner an Menschen gewöhnt und sozusagen handzahm.

Gewisse Skepsis am Anfang...
...aber am Ende siegt dann doch die Neugier ;-)
Anfangs sind sie manchmal noch etwas skeptisch und vorsichtig und ohne Bestechung läuft hier rein gar nichts. Man muss schon etwas Leckeres dabei haben, sonst ist man für die Tiere völlig uninteressant und wird gnadenlos links liegen gelassen. Wenn man aber ein paar Nüsse (natürlich ungesalzen), Äpfel oder Karotten dabei hat, hat man die Murmelis gleich auf seiner Seite! Dann lassen sie sich direkt aus der Hand füttern. Und das nicht mal besonders zaghaft ;-) Leider gibt es auch immer wieder unvernünftige Leute, die die Tiere mit sehr ungesunden Sachen wie Schokolade füttern :-(. Jetzt wird es mit Sicherheit Kritiker geben, die solche "Vermenschlichungen" von wilden Tieren nicht gut heißen. Aber das soll nicht Thema dieses Artikels sein...

Kleine Geschenke stärken die Freundschaft..
...dann kommen die kleinen Nager auch von ganz alleine
Nach einer gewissen Zeit werden manche Murmeltiere sogar richtig frech. Als einer der besonders Dicken entdeckt hat, in welcher Tasche ich meine Leckereien versteckt hatte, ist er gleich mal direkt an die Quelle gegangen und hat seinen kompletten Kopf in meine Jackentasche gesteckt, um auf Selbstbedienung umzustellen. Oder wenn man gerade zum Fotografieren am Boden liegt, scheuen sich die Murmeltiere aber auch nicht davor, die Kamera einfach mal zur Seite zu schieben um an die verlockenden raschelnden Tüten zu gelangen. Dabei sind sie aber immer noch so vorsichtig, dass man auch vor den langen und durchaus kräftigen Zähnen überhaupt keine Angst haben muss. Doch trotz aller Zutraulichkeit sind sie immer wachsam und einer schiebt Wachdienst auf einem Felsen. Sollte dieser pfeifen, dann verschwinden erst mal alle in Richtung Bau. Allerdings bleiben sie nicht allzu lange drin, wenn draußen so feine Sachen warten. Es ist wirklich unglaublich niedlich, so mitten zwischen diesen Nagern zu sitzen bzw. von Ihnen regelrecht belagert zu werden ;-).
Allerdings war ich komplett fasziniert, wie stark sich manche Menschen überhaupt schon von der Natur entfernt haben. Einige hatten richtig Angst vor diesen niedlichen Tieren und sind erschrocken zur Seite gesprungen, wenn sich ihnen die kleinen Nager genähert haben. Warum sie aber dann überhaupt dorthin gekommen waren, ist mir ein Rätsel. Aber naja, was aber für uns wiederum sehr lustig war, denn dann kamen alle Murmelis zu uns :-D. Und wir hatten definitiv einen Riesenspaß mit ihnen.

Zeig mal, wo du die Leckereien versteckst!

Kurze Lagebesprechung
Es ist wirklich ein sehr empfehlenswerter Besuch. Der Aufstieg dorthin dauert nicht länger als 45 min. und für ganz Faule gibt es sogar einen Bus (5€ pro Person und Fahrt). Dementsprechend viele Besucher gibt es dort natürlich bei schönem Wetter. Deshalb haben wir uns für eher nicht so schönes Wetter entschieden, denn dann ist die Chance groß, dass man die Almwiese mit den Murmeltieren mit nicht ganz so vielen Menschen teilen muss. Und dann wird man Szenen wie folgende immer wieder amüsiert beobachten können:

Nuss vorsichtig in Empfang nehmen...

Beute in Sicherheit bringen...

geräuschvoll öffnen...

Schmecken lassen !
Irgendwann am späten Nachmittag haben sich die vollgefressenen Nager dann aber langsam wieder in ihren Bau zurück gezogen. Verdienter Feierabend für die Touristen-Animations-Truppe. Und auch wir sind langsam wieder hinunter gegangen - mit einem noch lange anhaltenden Schmunzeln über diese netten Tiere auf den Lippen. Ich habe die Bachlalm letztes Jahr und dieses Jahr besucht und ich bin sicher, ich werde wieder hin fahren. Vielleicht das nächste Mal sogar etwas länger, da auch die umliegende Landschaft des Dachsteingebietes wirklich unglaublich reizvoll ist und viele potentielle Motive bietet. Und kulinarisch lässt Österreich auch für Menschen keine Wünsche offen, so auch in Filzmoos :-)

Tschüss - bis nächstes Jahr!
Alles in allem war es ein wunderschöner Ausflug, auch wenn es vielleicht mit ein bisschen weniger Regen noch schöner gewesen wäre. Soweit erst einmal "Tschüss" ihr netten kleinen Nager und schlaft euch gut durch den Winter. Fettpolster habt ihr garantiert genug :-D

Liebe Grüße Tanja 

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