Sonntag, 7. Juli 2013

Airpower Zeltweg - Härtetest für das Nikon 28-300mm/1:3.5-5.6G ED VR


Mein Mann steht einfach auf Flugzeuge. Ich finde sie zwar interessant und fliege gerne mit, aber ansonsten hält sich meine Faszination eher in Grenzen. Naja, ich steh halt mehr auf Fotografieren, eine Sache die mein Mann jetzt mal so richtig langweilig findet ;-). Jetzt ist die Sache aber so, dass er trotzdem schon sehr oft  sehr viel Geduld gezeigt hat, wenn er im Urlaub um 5 Uhr morgens mit mir geduldig gewartet hat, bis ich meinen Sonnenaufgang im Kasten hatte oder wenn ich eine Stunde lang um eine Gebäude herumgeschlichen bin, bis ich endlich die richtige Position gefunden habe. Naja, und so war diesmal ich dran, mich für die Interessen meines Schatzes zu opfern ;-)
Airpower Zeltweg hieß das Ziel. 3 Stunden einfache Autofahrt um den ganzen Tag unter dröhnendem Lärm Flugzeuge zu betrachten, die ich nicht mal richtig auseinander halten kann. Ein Event zu dem auf zwei Tage verteilt 300.000 Zuschauer erwartet werden….Aber ich war guter Dinge, da ich ja zumindest meine Kamera mitnehmen konnte. Und ich wollte die Gelegenheit nutzen eines meiner Objektive einem Test zu unterziehen. Das Nikon 28-300mm/1:3.5-5.6G ED VR an der D700. Auch u.a. aus dem Grund, weil ich ja eigentlich nicht zwecks Fotografieren dorthin gefahren bin, sondern um einen netten Tag mit meinem Mann zu verbringen und deshalb keine Lust  hatte, meinen riesen Rucksack dort herumzuschleifen. Eine weise Entscheidung, wie sich später heraus stellte, da wir vom Parkplatz aus noch eine geschlagene Stunde zu Fuß pilgern mussten.

Endlich dort angekommen, konnte ich schon die Massen an Fotografen sehen, die sich mit ihren riesigen Teleobjektiven schon häuslich eingerichtet habe und sich natürlich bereits im Morgengrauen die besten Plätze gesichert haben - die sog. Spotter. Ok, kurzzeitig kam ich mir jetzt mit meinem Superzoom dann doch etwas mickrig vor. Ach was soll´s, dachte ich mir. Wenn ich ein paar nette Fotos machen kann ist es gut, wenn nicht, auch nicht so schlimm.  

Die Bedingungen für das ultimative Foto waren für mich jetzt sowieso nicht wirklich gegeben. Erstens waren wir zu spät dran um noch einen der Plätze ganz vorne zu kriegen, zweitens war ich mit einem Superzoom und nur 300mm ja sowieso minderbemittelt, drittens hatte ich keine Ahnung von dem, was da überhaupt so passieren würde, viertens bot das Wetter die meiste Zeit eher nur ein dezentes grau in grau und fünftens sind die 5 Bilder pro Sekunde der D700 irgendwie nicht gerade viel, wenn das zu fotografierende Objekt mit 1000 km/h an einem vorbei rauscht. Aber wie gesagt, war das ultimative Foto ja auch nicht die ursprüngliche Idee des Ausfluges, was das Ganze dann wieder zu einem sehr stressfreien Erlebnis machte.
Und ich muss ganz ehrlich zugeben, dass die ganze Show schon echt richtig stark aufgezogen ist. Ich kann ich eine gewisse Faszination nicht leugnen. Hat man doch selten die Gelegenheit, solche extremen Kunstflugmanöver so geballt und so nahe zu sehen. Die Präzision mit der die Flugmanöver geflogen werden ist wirklich sehenswert und schwer beeindruckend.

Aber nun zum Objektiv: Linsen mit diesem Brennweitenbereich haben ja weithin einen eher schlechten Ruf und daher hatte ich mir auch wirklich nicht viel erwartet. Ich musste fast den ganzen Tag im extremen Bereich fotografieren, immer bei 300mm und Offenblende. Also ein Bereich in dem solche Objektive eigentlich ihre ganzen Schwächen zeigen können. Aber ich bin ordentlich überrascht worden. Der Autofokus (bei AF-C) greift leise, schnell und äußerst genau. Ich hatte kaum ein unscharfes Foto dabei und die Bildqualität ist auch bei stärkeren Ausschnitten noch sehr ordentlich. Die Offenblende von 5.6 bei 300mm ist natürlich jetzt nicht das Non Plus Ultra, aber da die D700 ja im ISO Bereich sehr viel Spielraum hat, war das kein großes Problem. Ich denke, die folgenden Fotos zeigen die überraschende Qualität des Objektives. 

Wenn die F16 den Nachbrenner einschaltet, sollte man Ohrenstöpsel parat haben...
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Der Rauch als Stilmittel um die perfekte Performance zu unterstützen
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Fallschirmakrobatik des Red Bull Sky Dive Teams
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Frecce Tricolori - nicht nur spektakulär und punktgenau. Sie hatten auch mit Abstand den enthusiastischten Kommentator....
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Der Abstand zwischen den Flugzeugen in der Formation ist minimal - und das bei Höchstgeschwindigkeiten!
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Am Abend ein kurzer Augenblick des Sonnenscheins :-)
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Die spanischen Luftstreitkräfte Patrulla Águila
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Höchste Präzision der Patrouille Suisse (Schweizer Luftwaffe)
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Die F16 Fighting Falcon - ein Flugzeug bei dem Geschwindigkeitsherzen höher schlagen
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Die Fotos sind natürlich nur ein ganz kleiner Querschnitt durch das extrem umfangreiche Programm der Airpower 2013 in Zeltweg und auch mehr als Dokumentationsfotos zu sehen. Trotzdem interessant und für mich ein ganz neues und gar nicht mal so schlimmes Erlebnis ;-)

Fazit:
Auch wenn man kein fanatischer Flugzeugfan ist, ist so eine Airshow durchaus einmal sehenswert, auch wenn ich nicht glaube, dass ich jetzt zum Spotter werde...
Das Objektiv kann ich uneingeschränkt empfehlen. Natürlich wird man mit einer Tele-Festbrennweite oder einem Objektiv der oberen Preisklasse wesentlich bessere Fotos machen können (aber das ist auch eine andere Preis- und Gewichtsklasse). Dafür, dass es ein Superzoom ist, kann man sich wirklich nicht beschweren! Ein klasse Reisezoom, wenn man mal mit weniger Gepäck unterwegs sein möchte.




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